jahre 1930 - 1939


bericht

1930

Unsere Sektion war aus bescheidenen Anfängen etwas geworden, man war stolz darauf, und frohgemut blickte man vorwärts in das nächste Jahrzehnt. Man gab sich mit dem bis jetzt erreichten nicht zufrieden. Deshalb entschloss man sich, mit der Hornussergesellschaft gemeinsam das Emmentalische Schwingfest durchzuführen. Dasselbe fand am 25. Mai 1930 statt. Als Organisationspräsident amtierte Walter Hubler, damals Sekretär im Turnverein. Mustergültig und unermüdlich wurde von ihm das Ganze an die Hand genommen. Den meisten dürfte noch in Erinnerung sein, wie das Fest verlief. Der Platz war hinter der Käserei, wo man dem Abhang entlang ausgezeichnet Platz hatte, um Tribünen aufzustellen. Manche Schweißtropfen hat es gekostet, bis alles soweit war.

Aber die Organisation klappte und der Anlas wurde zur allgemeinen Befriedigung durchgeführt. Dass dabei auch in finanzieller Hinsicht etwas übrig blieb, ist nicht zuletzt der guten Vorarbeit zu verdanken. Kaum war das vorüber, fuhr man vierzehn Tage später per Auto nach Madiswil an das Bezirksturnfest. Nicht ganz zufrieden war man mit dem Erfolg dort. Aber die vorherigen Arbeiten für das Schwingfest hinderten die Turner am Üben. Man platzierte sich im 3. Rang.

In allen 3 Turngattungen waren auch unsere Einzelturner vertreten, wo sie zum teil beachtenswerte Erfolge erzielten. Es folgte noch die obligatorische Turnfahrt nach Affoltern, ein Schauturnen in Zollbrück, das eigene Schlussturnen und am 13. Dezember ein bunter Abend im Adlersaal. Hierbei wirkte eine eigene Jodler-Gruppe mit. Der Mitgliederbestand war 53 Mann stark. Immer wieder hatte der Vorstand gegen den schlechten Turnbesuch zu kämpfen.


1931

1931 brachte wieder ein kantonales Turnfest und zwar in Biel. Schon frühzeitig übte man daraufhin und als am 11. Juli das Fest abgehalten wurde, platzierte sich unsere Sektion mit 143,45 Punkten in der VI. Stärkeklasse der Kategorie B im 1. Rang. Aber auch alle Einzelturngattungen waren von unseren Mitgliedern vertreten. Nicht weniger als 7 Mann kämpften da um Rang und Ehre. Der Mitgliederbestand erhöhte sich auf 62.  


1932

Vom 15.-18. Juli 1932 war das Eidgenössisches Turnfest in Aarau. Das Wetter war so ungünstig, dass die Anlagen teilweise unter Wasser gesetzt wurden. Dass dadurch die Leistungen stark sanken, ist ohne weiteres zu begreifen. Die erreichte Punktzahl betrug 141,40. Dennoch kehrten sie mit einem Lorbeerkranz heim. Die obligatorische Turnfahrt mit dem Männerchor und Ortsverein gemeinsam durchgeführt.

Dabei musste man die Erfahrung machen, dass eine solche Gemeinschaft wenig fördernd ist.


1933 / 1934

Das Bezirksturnfest 1933 in Wynau wurde mit 9 Mann bestritten. Man wählte zum ersten Mal als zweite frei gewählte Übung den Speerwurf. Trotzdem bei Regenwetter gearbeitet wurde, platzierten sie sich im 2. Rang. Ein Familienabend wurde nicht durchgeführt, dafür am 28. Januar 1934 zum ersten Mal das Skirennen im Bärau. 19 Erwachsene, meist Mitglieder des TV und 26 Schüler fanden sich zum Wettkampf ein. Dem Ganzen war ein schöner Erfolg beschieden und brachte wieder etwas Leben in den Turnverein. Ein Subventionsgesuch von 60.- an den Kant. TV wurde uns bewilligt.


1934 / 1935

War der Sektion bis jetzt immer mehr oder weniger ein reger Betrieb beschieden, so hemmte in den Jahren 1934/35 nun ein lauer Betrieb das Vereinsleben. Die Veranstaltungen wurden zwar alle durchgeführt, aber die Beteiligung war gering. So stellten sich am Schlussturnen bloss 3 Mann zum Wettkampf.

Der einzige Anlass, der gut ausfiel, war das Skirennen, das zwar erst im Jahr 1935, am 20. Januar, stattfand. Das Rennen war offen für alle Fahrer in der Gemeinde Langnau. Unser Verein gewann den Gruppenwanderpreis. Das Rennen war eingeteilt in einen Langlauf für Senioren und Junioren. Der Start befand sich im Blapbach. Gleichzeitig wurde ein Schülerrennen ausgetragen, dessen Start auf der Bäregghöhe und für jüngere im Winkel war. Es wurden schöne Gaben verabreicht. Das Ganze war ein sehr guter Erfolg, stellten sich doch 50 Fahrer und 60 Schüler zum Wettkampf.

Das Bezirksturnfest in Hindelbank war unter aller Kanone. Alles misslang gründlich und dennoch landete die Sektion im 3. Rang.


1936

Das Jahr 1936 stand ganz im Zeichen des Eidg. Turnfests in Winterthur. Vorerst wurde die obligatorische Turnfahrt ausgeführt. Dabei wurde, wie schon immer, recht fröhliche Stimmung gepflanzt und die Arme mit Bierkistentragen gestärkt.

Vom 17.-20. Juli war unsere Sektion in Winterthur anzutreffen. Was dort alles nebst der turnerischen Arbeit geleistet wurde, dass lassen sich die Beteiligten gerne in Erinnerung rufen. Wie bei solchen Anlässen die Kameradschaft gepflegt wird, wissen wir ja alle. Unser Verein stand von 270 Sektionen im 16. Rang; wo sie im Stafettenlauf die beste Zeit aller Berner-Sektionen erzielte.

Das war das letzte Turnfest, an dem die Sektion unter der bewährten Leitung von Robert Möschberger stand. Von Anfang bis hierher war er unermüdlich als Oberturner tätig. Von 1933 – 1941 amtierte er sogar als dessen Präsident.


1937

Am Bezirksturnfest 1937 in Huttwil arbeitete unsere Sektion mit der doppelten Anzahl Leute wie bisher. Also 16 resp. 17 Mann. Das man da nicht auf großen Erfolg ausging, liegt auf der Hand. Man wollte vielmehr die jüngsten Turner einmal an einem Fest die Feuerprobe bestehen lassen, um an kantonalen und eidgenössischen Festen Turner zu haben, die das Festfieber schon etwas abgelegt haben.

Am Schlussturnen nahmen 19 Mann teil. Einem jeden Wettkämpfer winkte ein Bierhumpen als Preis. Die letzteren wurden dann auch kräftig eingeweiht. Den Stafettenlauf „Quer durch Langnau“ konnte unsere Mannschaft mit großem Vorsprung gewinnen. Den Schluss der Jahrestätigkeit bildete das Skirennen. Bei herrlichem Skiwetter konnte es durchgeführt werden. Die 1. Gruppe unseres Vereins blieb Sieger und hatte den Wanderpreis somit zum zweiten mal im Bärau behalten.


1938

Die obligatorische Turnfahrt 1938 führte in den Wasen und zurück über die Lüdern, via Gohlpintli ins Bärau. Am kantonalen Turnfest platzierte sich unsere Sektion von 56 Vereinen im 1. Rang, obwohl 3 der besten Turner wegen Unfall kurz vorher ausschieden. Ein Erfolg, der die Herzen der Turner wieder einmal so recht mit Stolz und Genugtuung erfüllte. Was nach dem ewigen Üben und immer wieder Üben wohl berechtigt war.


1939

Am 29. Januar 1939 reiste eine Gruppe von vier Mann nach dem Stoos um am Eidg. Turnerskitag zu konkurrieren. Sie haben einen ehrenvollen Platz errungen.

Am Auffahrtstag fand wie gewohnt eine fröhliche Turnfahrt statt. Den zweifellos größten Anlass des Jahres und überhaupt in der Geschichte des Turnvereins, stellte das Bezirksturnfest in Bärau dar! Wenn eine kleine Ortschaft wie Bärau den Mut und die Energie aufbringt, um einen Bezirksanlass durchzuführen, dann bedeutet das, dass die ganze Bevölkerung mithilft. Denn was es an Organisation und Vorarbeit braucht, um einen solchen Anlass durchzuführen, das wissen bloß die, die schon einmal an etwas ähnlichem mitgearbeitet haben. Das ganze stand unter dem Organisationspräsidenten W. Hubler. Das Wetter war in der Woche vorher nicht gerade einladend, aber die Bärauer scheinen beim Petrus einen besonders großen Stein im Brett zu haben, denn am Sonntag war wunderbares, aber etwas kühles Wetter. So konnte das wohl vorbereitete Treffen gut durchgeführt werden. Durch die viele Arbeit in der Organisation, hatte man zu wenig Gelegenheit die eigene Sektion zu trainieren, so dass man sich auch ohne den ersten Rang zufrieden geben musste. Trotzdem hatte man die Genugtuung, etwas Großes geleistet zu haben.


quelle jubiläumsschrift 75 jahre