jahre 1960 - 1969


bericht

1960

Mit dem Bezirksturnerskitag im Flühli nahm das Jahr 1960 seinen Anfang. An der Hauptversammlung wurde Willi Ingold für den weggezogenen Ernst Hubler zum Sekretär gewählt. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Oberturner tritt Ernst Marbot ins zweite Glied zurück. Zum Dank für seine geleisteten Dienste wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Leider liess sich kein Ersatz finden, so dass vorläufig der Vizeoberturner die Leitung übernehmen musste. Utzenstorf war Ziel der Turnfahrt. Das Bezirksturnfest übernahm Aarwangen. Beteiligung war unbestritten. Zwei Wochen vor dem erwähnten Turnfest musste infolge schlechtem Turnbesuch die Teilnahme abgesagt werden. Dafür konnte an diesem Datum das Korbball-Dorfturnier aufgezogen werden. Am Familienabend kamen die Anwesenden in den Genuss des ETV-Filmes <Mit Schwung durchs Leben>. Emmentalisches Schwingfest 1961 – der Verein fasste den Entschluss, sich für die Durchführung des Festes zu bewerben. An der Delegiertenversammlung des Emmentalischen Schwingerverbandes unterlagen wir gegen Oberburg. Aus der Traum. Turnanlagen Bärau. In dieser knorzigen Sache war es nun soweit,  dass die Anstalt bereit war ein Stück Land zu verkaufen. Der hohe Preis von Fr. 25.—pro Quadratmeter hatte der Gemeinderat bewogen, den Kauf nicht selber zu tätigen, sondern den Kauf dem Gemeindebürger vorzulegen.


1961

Der seit einem Jahr verwaiste Posten des Oberturners konnte an der Hauptversammlung 1961 wieder besetzt werden. Heinz Gugger stellte sich zur Verfügung. Das Amt des Vizeoberturners übernahm Jakob Burkhalter. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Ziel der Turnfahrt war Zollbrück. Für das Bezirksturnfest in Kirchberg wurden 12 Mann gemeldet, daneben meldeten sich sieben ehemalige als Kampfrichter. Mitte August startete man das Korbball-Dorfturnier. Der Altjahrshöck beschliesst das Jahr.


1962

Ende Januar 1962 traten die Damenriege und der Turnverein mit der Turnervorstellung an die Öffentlichkeit. Für einmal ging die Hauptversammlung vorüber ohne Änderungen im Vorstand. Unsere Nachbarsektion übernahm die Organisation der Turnfahrt. Wir starteten bereits am Mittwochabend Richtung Napf. Das kantonale Turnfest in Bern sah 9 Mann an der Arbeit. Die Männerriege Bärau erhielt zum Anlass ihres 25jährigen Jubiläums die Durchführung der Veteranentagung übertragen. Die Damenriege und der Turnverein sagten ihre Mitwirkung zu.


1963
Erfreulicherweise brachte die Hauptversammlung 1963 keine grossen Wechsel im Vorstand. Heinz Wüthrich übernahm das freigewordene Amt des Vize-Oberturners. Die Turnfahrt mit Ziel Oberbühlknubel führte nach vier Jahren wieder einmal die Vereine des ganzen Bezirks zusammen. Es folgte das Eidg. Turnfest in Luzern. Nachdem eine Woche vorher die Turnerinnen buchstäblich im Dreck versanken, bescherte uns der Himmel lauter Sonnenschein. Wie sollte man da nicht ein hohes Resultat zustande bringen. 9 Mann gaben vor der gestrengen Jury ihr bestes. Der Lorbeerkranz sowie der herzliche Empfang daheim war der Lohn für die harte Arbeit. Kaum von den Strapazen des Turnfestes erholt, gings mit Volldampf an die Turnervorstellung. Zum Jahresschluss wurde ein Nachtorientierungslauf – nach bewährtem Muster auf den Blapbach – angezettelt.


1964
Zum Jahresanfang spukte die Übernahme des kantonalen Ringertages 1964 im Verein umher. Nach gründlichem Studium der Unterlagen und einer ausgedehnten Diskussion für und wider wurde vor einer Anmeldung abgesehen. Eine Änderung in der Leitung der Jugendriege brachte die Hauptversammlung. Res Hofer übernahm das Amt von Hansueli Trachsel. Der übrige Vorstand konnte in globo bestätigt werden. Wichtigster Anlass des Jahres: Teilnahme am voralbergischen Landesturnfest in Lustenau. Nachdem unser Wunsch und die Einladung aus Lustenau den eidgenössischen, kantonalen und Bezirks-Turnbehörden unterbreitet worden war und keine Einwände vorlagen, stand einer Teilnahme nichts mehr im Wege. Wie man dem Festbericht von Willi Ingold entnehmen kann, musste es ein herrliches Fest gewesen sein. Mit der Turnervorstellung zog man den Schlussstrich unter die aktive Tätigkeit des Jahres.


1965
Im Frühjahr 1965 gab es im Vorstand nur eine Änderung. Karl Zaugg übernahm das Amt des Jugendriegeleiters II. Als wohl einmalig darf man das Zusammentreffen von zwei Bezirksanlässen innert vier Tagen bezeichnen. Am 23. Mai Bezirksturnfest in Langenthal. Hier sah man 12 Bärauer in Aktion. Turnfahrt Sumiswald am 27. Mai. 40 Turnerinnen und Turner liessen es sich nicht nehmen, an diesem herrlichen Auffahrtstag den beschwerlichen Marsch unter die Füsse zu nehmen. Erstmals bewarb sich der Verein um eine Lottobewilligung. Diese wurde uns erteilt, allerdings mussten wir mit der Hornussergesellschaft Bärau zusammenspannen. Diese Lösung bewies sich nicht als Nachteil. Zum Jahresabschluss durften wir die ganze Turnerfamilie zu einem gemütlichen Höck einladen.


1966
Das immer aufwendige Traktandum an den Hauptversammlungen – die Wahlen konnte 1966 in ein paar Minuten erledigt werden, da sich alle Chargeninhaber bestätigen liessen. Von den im Tätigkeitsprogramm aufgeführten Anlässen gab nur das kantonale Turnfest in Biel einen ergiebigen Diskussionsgrund. Im Anschluss wurde die Teilnahme mit 9 Mann beschlossen. Freigewählter Wettkampfteil: Weitsprung und Kugelstossen. Der Antrag des Vorstandes auf Anschaffung eines einheitlichen Turntenus erhielt Zustimmung. Man einigte sich auf gelbe Hose und blaues Leibchen. Nachdem die Bewilligung zur Durchführung eines zweitägigen Möslifestes vorlag, machten wir uns an die Arbeit. Die Damen- und Männerriege halfen in der Festwirtschaft, während die Aktivsektion die Tanzbühne, die Schiessbude und das Zwirbelen betreuten. Dank günstigem Wetter gab es einen ansehnlichen Überschuss an die drei Vereine zu verteilen. Die gewaltige Arbeit hat sich bezahlt gemacht. Die auf Ende November angesetzte Turnervorstellung musste infolge schlechten Turnbesuchs auf das nächste Jahr verschoben werden. Ende Januar kann die verschobene Turnervorstellung gestartet werden. Die Verschiebung hatte sich gelohnt. Das ganze Programm wickelte sich praktisch fehlerlos ab. Das Vereins-Skirennen wurde infolge Schneemangels in den Bumbach verlegt.


1967

Der Vorstand blieb auch 1967 unverändert. Aus dem Tätigkeitsprogramm: Schulfestumzug. Die Anregung des  Turnvereins Langnau auf gemeinsames Mitmarschieren an der Spitze des Zuges fand im Hinblick auf die in greifbare Nähe gerückte Turnhalle allgemeine Zustimmung. Eidg. Turnfest in Bern. Mitmachen am Stafettenlauf Luzern-Bern am Sonntag vor dem Fest. Die Fahnenübergabe der Luzerner an die Berner war auf den Festfreitag geplant. Die Aufgabe der Turnvereine aus dem Amt Signau: Empfang des Extrazuges in Trubschachen (erste Station auf Bernerboden), besteigen desselben zur Fahrt nach Bern. Umzug vor das Münster und anschliessend Übergabe der Zentralfahne in die Obhut der Berner. Entlassung. Wir kehrten auf dem kürzesten Weg heim, da am Samstagmorgen unser Wettkampf begann. Dank restlosem Einsatz während den Übungen und am Fest erreichten wir fast 144 Punkte. Ein stolzes Resultat an einem „Eidgenössischen“. Über den weiteren Verlauf des Festes schweigt der Chronist. Nicht unerwähnt sei der herzliche Empfang im Bärau. Gemeinsam mit der Hornussergesellschaft stand uns wieder ein Lotto zu. Der Altjahrshöck sah uns bei einem gemütlichen Fondue vereint.


1968

An der Hauptversammlung 1968 konnten geehrt werden: Der Präsident für 10 Jahre, der Kassier für 13 Jahre, der Sekretär für 8 Jahre sowie der Oberturner für 7 Jahre Amtsausübung. Wahlen: Der Präsident und der Kassier stellten sich für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung. Für den bisherigen Sekretär Willi Ingold wählte die Versammlung Hans Wittwer. Werner Lüthi löste den bisherigen Oberturner Heinz Gugger ab. Turnfest fand in diesem Jahr keines statt. Als grösster und arbeitsreichster Anlass kam wieder das Möslifest zur Durchführung. Die sich vor zwei Jahren bewährte Arbeitseinteilung kam auch dieses Mal zur Anwendung. Alles klappte und die Kasse stimmte. Im Sommer ging endlich der alte Wunschtraum der Bärauturner in Erfüllung – die Turnhalle konnte bezogen werden. Jahrzehnte turnte die Aktivsektion in der Primarturnhalle Langnau nur einen Abend pro Woche. Nun wurde es möglich, zwei Turnabende einzuschalten, wie es landauf und –ab üblich ist. Sofort schritt der Verein, gemeinsam mit der Damenriege, an die Gründung einer Mädchenriege. Auf den ersten Anhieb meldeten sich 50 Mädchen, so dass zwei Turnstunden eingeschaltet werden mussten. Die Männerriege konnte nun die Kegelbahn mit der Turnhalle vertauschen. Gut die Hälfte des Reingewinnes vom Möslifescht wurde in Turnmaterial investiert. Das Geld ist dort sicher und gut angelegt. Mit der Turner-Revue <<Zirkus Hokuspokus>> welche grossen Anklang fand, schloss unsere aktive Tätigkeit.


1969

Das Jahr 1969 brachte ein weiteres Glied in unsere Turnerfamilie. Am 16. Januar wurde die Frauenriege gegründet. Bereits an der Gründungversammlung nahmen 20 Frauen teil. Als Gäste waren Vertreter der Damenriege der Aktiven und der Männerriege zugegen. Damit hat sich der Kreis der Turnerinnen und Turner in unserer Ortschaft geschlossen. Mit Stolz dürfen wir nun darauf hinweisen, dass der Bau der Turnhalle Bärau längst hätte verwirklicht werden sollen. Die Abende sind heute alle besetzt. Am Montag: durch die Frauenriege; Dienstag: Aktive; Mittwoch: Damenriege; Donnerstag: Männerriege; Freitag: Aktive. Vor diesen Stunden werden die Anlagen auch noch durch die Jugendriege und Mädchenriege fleissig benützt. Was uns ganz besonders freuen kann, ist die grosse Beteiligung in den verschiedenen Untersektionen und dem Turnverein. Bei der Frauen- und Damenriege sind über 30 Turnende. Beiden Mädchen werden über 50 gezählt. Bei den Buben zwischen 30 und 40, während die Aktivsektion 20 bis 30 Turner aufweist. Die Turnstunden der Männerriege sind in der Regel ebenfalls gut besucht. Leider sind unsere ältesten Mitglieder nicht mehr in der Lage alles mitzumachen. Im Geiste sind sie aber immer noch an allem sehr interessiert und aktiv. Im Vorstand trat nur eine Änderung ein, indem Fritz Zaugg zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Das Gotthelfdorf Lützelflüh war Ziel der Turnfahrt. Mit 15 Mann kämpften wir am Bezirksturnfest in Bätterkinden um Punkte. Eine Delegation der Männerriege und der Aktivsektion überbrachten am 30. Mai unserem Ehrenmitglied Robert Möschberger die besten Wünsche zu seinem 80. Geburtstag. Ein total missglücktes Möslifest brachte nicht den erwarteten Gewinn. Nach dreimaligem Verschieben infolge des miesen Wetters blieb zuletzt nichts anderes übrig als den Anlass in den Gasthof Adler zu verlegen. Das erwartete Publikum erschien nur spärlich. Dafür brachte das nun schon zum dritten Mal ausgeschriebene Lotto einiges in die Kasse. Mit einem gelungenen, vereinsinternen Kostümball ging das Jahr zur Neige.

 

Nun sind wir an der Schwelle des Jubiläumsjahres angelangt. Die glücklichen Gründungsmitglieder Walter Hubler, Robert Möschberger und Franz Leuenberger liessen es sich nicht nehmen, an der 50. Hauptversammlung teilzunehmen. Der Vorsitzende durfte ihnen für ihre Treue einen Blumenstrauss überreichen. Nicht endenwollender Applaus quittierte die bewegten Dankesworte von Walter. Der Vorstand wurde gewaltig verjüngt und setzt sich wie folgt zusammen: Präsident Heinz Wüthrich, Vizepräsident Eduard Niederhauser, Sekretär Fritz Zaugg, Kassier Robert Hubler, Oberturner Werner Lüthi, Jugendriegeleiter 1 Karl Zaugg. Jugendriegeleiter 2 Eugen Zurflüh, Materialverwalter Ernst Siegenthaler, Besitzer Hansueli Trachsel und Hans Zaugg. Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Ernst Bärtschi für 15-jährige Tätigkeit als Kassier sowie Hans Zaugg, der das Vereinsschiffchen während 12 Jahren steuerte. Mit Blumen geehrt wurde für seine 6-jährige Amtszeit als Jugendriegeleiter 1 Res Hofer. Die Versammlung bestätigte das bereits gebildete Organisationskomitee für die Jubiläumsfeier. Das Präsidium übernahm Max Herrmann. Dem Tätigkeitsprogramm für das laufende Jahr entnehme ich: Turnfahrt Langnau, Dorffest Langnau zugunsten des Schwimmbades, Kantonalturnfest Langenthal. Diese drei Anlässe gehören bei der Niederschrift dieser Zeilen bereits der Vergangenheit an. Voller Spannung erwarten alle die Jubiläumsfeierlichkeiten, deren Vorbereitung auf Hochtouren läuft.

Gemeinsam geleistete Arbeit – wie stärkt sie uns!

Gemeinsam ertragener Schmerz – wie vertieft er uns!

Bescheidene Freude, gemeinsam genossen – wie macht sie uns reich!


quelle jubiläumsschrift 75 jahre